August in Schottland

Hervorgehoben

Der schottische August: Mieses Wetter! Midges! Menschenmassen! Eigentlich müsste man den Leuten vom Hochsommer ja abraten – wäre da nicht: Festival! Festival! Festival!

Festival time @ Royal MileGleich neun Festivals auf einmal bietet Edinburgh im August, wobei das Fringe eindeutig das sichtbarste ist. Zwei Millionen Menschen kommen in die Stadt, gefühlt die Hälfte davon steht auf der Bühne – oder verteilt Zettel auf der Royal Mile, um die eigene Show zu bewerben. Alles was ein Dach hat, wird zum Theater umfunktioniert, egal ob Keller oder Kirche, Hinterzimmer oder Hörsaal. Und wo kein Dach ist, wird eben ein Zelt aufgebaut. 299 Spielorte kommen so zusammen.

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Jenseits des Fernsehbier-Horizonts

Biervielfalt

Nicht nur im UK, dank der noch einigermaßen jungen Craft-Beer-Szene wächst auch hierzulande die Biervielfalt – und mit ihr das Bewusstsein, dass es jenseits des Fernsehbier-Horizonts großartige Geschmackswelten zu entdecken gibt. Nein, das heilige Reinheitsgebot beinhaltet keine Beschränkung auf die Pils-Export-Weizen-Dreifaltigkeit.

Der Reutlinger Bierladen, ein Ableger des alteingesessenen Getränke Beck, bietet viele Verführungen, auf mein Insistieren hin seit einiger Zeit auch das herrliche Simco 3 von Riegele aus Augsburg. Am Probiertisch gibt’s immer wieder vom Fachmann empfohlene Überraschungen, heute zum Beispiel das Schwärzberg Gold von Häffner aus Bad Rappenau (ein „ganz normales Bier“, das aber neben den runden Malznoten intensiv zitrus-hopfig daherkommt). Und ja: Auch Fläschle aus dem UK wandern in den Einkaufsrucksack, heute das großartige Punk IPA aus Schottland.

Ich freue mich auf weitere Entdeckungen!

Applecross

Applecross ist die Quintessenz der Highlands. Die Halbinsel direkt gegenüber von Skye bietet alles was des Schottlandfahrers Herz begehrt: Ein kleines Dorf mit weißer Häuserzeile am Meer („The Street“), einem kleinen Hotel mit dem perfekten Pub, einem Miniaturladen-cum-Post-Office und einem der schönsten Zeltplätze im UK, grandiose Landschaft mit Bergen und tief eingeschnittenen Trogtälern, Einsamkeit, herrliche Blicke auf den Skye Cuillin, eine spektakuläre Passstraße, ein prächtiges Herrenhaus abseits vom Dorf mit einem Paradies in Form eines viktorianischen Walled Garden, Highland Cattle, Hirsche und Rehe mitten im Dorf, ein weißer Traumstrand (mit dem fantasievollen Namen „Sand“). Und, zu allem Überfluss: Eine offensichtlich großartige Dorfgemeinschaft, die in dieser einsamen Ecke Schottlands eng zusammen hält (so vermittelt es zumindest Monty Halls in seinem lesenswerten Büchlein „The Great Escape. Adventures on the Wild West Coast„).